Vereinsgeschichte

Über die Anfänge der Dachauer Schachfreunde liefert ein Buch von Anton Hettenkofer Aufschluß. Belege über schachspielende Dachauer existieren seit der Jahrhundertwende. 1919 wurde beim "Diemer-Wirt" das erste Winterturnier ausgetragen. Es dauerte aber noch weitere 13 Jahre, bis man sich im Café Thoma 1932 zur Vereinsgründung entschloß.

Gründungsmitglieder des SC Dachau waren Dr. Jakob Stuhlberger, Franz Müller, Jakob und Georg Sonnenberger, Ludwig Platzoeder, Hans Seidel, Franz Stammler, Johann Hoess, Josef Bauer und Georg Ringer. Der Monatsbeitrag belief sich auf ganze 10 Pfennig.

Zur Leitung der 19 Vereinsmitglieder wurde im ersten Jahr Dr. Jakob Stuhlberger bestimmt. Die sportliche Entwicklung ging steil bergauf: In den 30'er Jahren wurde das Vereinsgeschehen durch interne Meisterschaften und Vergleichskämpfe (meist gegen SC Allach-Untermenzing) geprägt. Zum Ende des Jahrzehnts konnte der Verein durch Ludwig Obermeier bereits den oberbayrischen Vizetitel nach Dachau holen.

Das vorläufige "Aus" kam in den Kriegsjahren.

Erst im November 1945 hatten die Schachspieler wieder Grund zum Feiern: Mit 19 Spielern aus Stadt und Landkreis konnte man den Spielbetrieb wieder aufnehmen.

1950 konnte der junge Dachauer Andreas Hoffmann den bayerischen Jugendmeistertitel erringen.

1957 der Verein hatte durch Zugänge aus Indersdorf (Max Schreiber, Ehrenbürger von Indersdorf ) eine Stärke von 43 Mitgliedern erreicht, wurde ein zweiter Verein, der SC Dachau-Süd im Alpenstüberl aus der Taufe gehoben.

1961 der SC Dachau erreichte in der C-Klasse der Münchner Mannschaftsmeisterschaft Rang 4, Dachau Süd den siebten Platz in der B-Klasse, wurden erste Gespräche über eine Vereinigung beider Vereine aufgenommen.

Am 12.September 1961 kam es zum Abschluß der Fusionsverhandlungen. Der neue Schachclub firmierte unter dem Namen Schachfreunde Dachau 1932. Erster Vorsitzender wurde Hans Knetsch, neues Spiellokal die Gaststätte Birgmannbräu.

Unter Hans Knetsch begann dann der sportliche Aufstieg: Als erster Nicht-Münchner Verein konnten die Dachauer 1974 Münchner Mannschaftsmeister werden. Spieler, wie Blank, Demleitner, Effner, Kramm, Langheinrich, Hacker, Jochner, Schmial, Reichenbach, Schlüter, Schreiber, Wallner und Zilker prägten das Schachgeschehen in Dachau und Indersdorf.

Mit dem Aufstieg in die Landesliga erreichten die SFD 32 1975 vorerst ihren sportlichen Höhepunkt.

1978, der Verein war nach dem Rücktritt von Hans Knetsch etwas ins Schleudern geraten, begann mit dem 18jährigen Josef Zollbrecht aus Langenpettenbach die Ära der Jugend. Mit 5 Vereinsmeistertiteln in Folge, einem dritten Platz bei der bayerischen Einzelmeisterschaft 1984 sowie einem vielbeachteten Remis bei einer Simultanveranstaltung gegen den amtierenden Schachweltmeister Garry Kasparov wurde Josef Zollbrecht der bisher wohl erfolgreichste Spieler der Schachfreunde. Nach dessen Wechsel zum amtierenden deutschen Meister Bayern München hatte Dachau auch erstmals einen Bundesligaspieler in seinen Reihen. Der Wechsel änderte jedoch nichts an seinem Engagement für die Schachfreunde. Hier führte er weitere Jugendliche wie Haschner, Ralf, Riedel und den zwischenzeitlich 6-maligen Vereinsmeister Johann Wallner jun. zu beachtlicher Spielstärke.

1992 wurde auf Antrag von Vereinsvorstand Günter Machhammer vom Finanzamt Fürstenfeldbruck dem Verein die Gemeinnützigkeit anerkannt und führt seitdem ein e.V. im Namen.

Nach dem plötzlichen Tod von Günter Machhammer, der dem Verein 12 Jahre lang vorstand, übernahm Walter Halbwirth 1993 die Vereinsleitung von 56 Mitgliedern. 1994 löste sich die 26 Jahren bestehende Schachabteilung des SSV Dachau Ost auf; die verbliebenen 5 Spieler traten den Schachfreunden bei. In der Brunngartenstrasse 7, neben dem derzeitigen Spiellokal (Nebenzimmer vom Stadtkeller), entsteht in Eigenleistung unter Mithilfe von Stadt und Sponsoren eine neue Freischachanlage, auf der an sonnigen Tagen Meisterschaften ausgetragen werden.

Mit einem unter Walter Halbwirth neu konzipiertem, abwechslungs - und umfangreichem Turnierkalender kam es 1995 zu einem weiteren Erfolg:
Bei der Münchner Mannschaftsmeisterschaft stiegen überraschend 3 von 4 Mannschaften in höhere Klassen auf. Die Anzahl der Mitglieder erhöhte sich auf 74. Die Jugendarbeit wird im Ludwig-Thoma-Haus erfolgreich forciert; die Anzahl der Mitglieder stieg bis zum Sommer 1996 auf 85 Schachspieler und -spielerinnen.

1996 übernahm Josef Friedrich die Vereinsführung. Unter seiner Regie konnte 1997 das Jubiläumsturnier der Schachfreunde zum 65-jährigen Bestehen zu einem sensationellen Erfolg geführt werden. Das Turnier hatte mit dem Barocksaal im Dachauer Schloß einen würdigen Rahmen gefunden und war mit 154 Teilnehmern aus 12 Ländern, davon 4 Internationale Großmeister, 7 Internationale Meister und 3 FIDE-Meister, mit Sicherheit das am stärksten besetzte Turnier auf Dachauer Boden.

Seit 1998 sind die Schachfreunde Dachau auch im Internet vertreten.

2010 übernahm Dr. Martin Gstaltmeyr die Führung des Vereins.